Wir sind gefühlsmäßig wieder an einem neuen Abschnitt der Weltreise angekommen. Sie ist greifbar, auf einmal nah und real. Nicht nur für uns, auch für unser Umfeld. Unsere Freunde und Familien realisieren, dass wir es wirklich durchziehen. Wir realisieren, dass es wirklich wahr wird. Dass wir jetzt so richtig am Vorbereiten sind. Impfberatung, Auslandkrankenversicherung, mit den Arbeitgebern kommunizieren, dass man kündigen wird. Ich bin am Besorgungen machen, am Überlegen, was wir noch brauchen für die Weltreise. An Ausrüstung, an Kleinkram. Banalitäten wie: nehmen wir Zahnpastafür drei Jahre mit? Nein... Oder doch? In welchen Währungen sollten wir Bargeld dabei haben für die vor Ort geltenden etwas alternativen Regeln und Gesetze. Was müssen wir vorher noch erledigen? Wir sind am Aussortieren und Verkleinern. Haben Lösungen für unsere Autos gefunden.
Wir haben neue Motivation an der Baustelle Rostlos bekommen. Und ich habe sie mehr in mein Herz geschlossen. Wir sind nicht mehr dabei, Stück für Stück alte Sachen abzureißen, sondern wir sind mit dem Aufbauen beschäftigt. Alles was wir jetzt daran machen, wird uns auf der Weltreise begleiten. Beim Streichen des Rumpfes wird mein Arm schwer und müde, aber dann denke ich darüber nach, welche Tiere mit dieser Stelle, die ich gerade male, wohl in Berührung kommen werden. Delphine? Haie? Werden wir auf Orcas treffen? Wird ein Orca vielleicht genau an diese Stelle anstupsen? Vorsichtshalber streiche ich etwas dicker und sorgfältiger als vor diesem Gedanken und muss darüber lachen. Vielleicht ist es der Sommer. Die Wärme. Das Licht. Vielleicht ist es das Wissen, dass die Zeit der letzten Male angebrochen ist. Der Zauber des Endes, der das Leben stärker strahlen und leichter erscheinen lässt. Vielleicht ist es der Ausblick auf das Neue, das Kribbeln in den Fingerspitzen beim Blick auf die Seekarten.
